Industriepolitisches Papier: Zukunftstechnologien in Thüringen stärken
Vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Schieflage in der deutschen Solar-Industrie, Schließungsankündigungen großer Hersteller, Forderungen nach Subventionen und der Debatte um das verschobene „Solarpaket 1“ der Bundesregierung haben die beiden Landesvorsitzenden der Partei Die Linke Thüringen, Ulrike Grosse-Röthig und Christian Schaft, ein industriepolitisches Diskussionspapier „Zukunftstechnologie Made in Thüringen“ vorgelegt. Darin schlagen sie als Ergänzung zu klassischen Förderinstrumenten unter anderem eine neue Beteiligungsstrategie des Landes vor. Mit Minderheits- oder Mehrheitsbeteiligungen könne das Land stärker als bisher wichtige Zukunftstechnologien, zum Beispiel in der Solar- oder Speichertechnik, stützen und strategisch weiterentwickeln.
Produktions- und Speichertechnologien für erneuerbare Energien sind für die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Thüringen und eine soziale und ökologische Energiewende zentral. Thüringer Kapazitäten helfen, die Abhängigkeit von Importen zu verringern und um Know-how, Arbeitsplätze und industrielle Wertschöpfung vor Ort zu halten und auszubauen. Neben den rein wirtschaftlichen Vorteilen können so auch tarifgebundene Arbeit und Mitbestimmung der Beschäftigten gestärkt werden. Thüringen und andere Bundesländer machen bereits gute Erfahrungen mit industriellen Unternehmensbeteiligungen. Aktive Industriepolitik hilft, strategische Wirtschaftspolitik zu betreiben sowie den notwendigen Strukturwandel zu unterstützen und so zu gestalten, dass niemand zurückbleibt. Das Modell von VW in Niedersachsen mit Landesbeteiligung und starker Mitbestimmung kann hier Vorbild sein.
Mit ihrem Vorschlag reagiert die Thüringer Linke auch darauf, dass die Bundesregierung bisher keine effektive Strategie hat, um Zukunftstechnologien langfristig in Thüringen und den neuen Bundesländern zu halten und zu stärken. Dabei ist die Nachfrage nach Produktions- und Speichertechnologien für erneuerbare Energien hoch. Beteiligungen sichern dem Land Zugang zu wichtigen Technologien und bieten langfristig den Menschen in unserem Freistaat Anteil an Wertschöpfung und Gewinn. Nicht ferne Konzerne, sondern Thüringen profitiert so von Einnahmen und Zukunftspotential.
Das gesamte Papier finden Sie hier zum Download: "Zukunft Made in Thüringen"