Nie wieder Krieg! Kein Vergessen!

Vor 77 Jahren endete mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht der 2. Weltkrieg in Europa. Dieser Tag war nicht nur für viele Menschen Tag der Hoffnung auf eine Welt ohne Krieg. „Es war vor allem auch die Befreiung der, durch die nationalsozialistische Gewaltherrschaft Verfolgten und Unterdrückten. Mit der Niederlage endete die systematische Vernichtung jüdischen Lebens und die Verfolgung von Menschen aufgrund einer rassistischen, antisemitischen und antiziganistischen Ideologie,“ erinnert die Thüringer Co-Landesvorsitzende Ulrike Grosse-Röthig.

Diese Ideologie ist nicht vom Himmel gefallen, sondern wurde durch die Massen getragen. Den Alliierten Befreier*innen der sowjetischen, amerikanischen, britischen und französischen Armeen sowie den vielen Partisan*innen und Widerstandskämpfer*innen, die sich dem faschistischen Regime, der Wehrmacht und SS-Schergen entgegen stellten, gilt heute im gemeinsamen Gedenken unser Dank.

"Mit dem Gedenken an den Tag der Befreiung muss immer auch der Einsatz für eine widerständige Erinnerungskultur einhergehen, die das Nachdenken über die politische Verantwortung in der Gegenwart befördert und eine lebendige Gedenkkultur mit aktivem Handeln gegen Rassismus und Nationalismus verbindet. Den vielen antifaschistischen Initiativen sowie Vereinen und Institutionen der Gedenkstättenarbeit gilt daher auch unser besonderer Dank und unsere Unterstützung." ergänzt Co-Landesvorsitzender Christian Schaft.

Ein Gedenken am Tag der Befreiung, das seiner politischen Verantwortung und der Hauptlehre aus dem zweiten Weltkrieg „Nie wieder Krieg“ und „Kein Vergessen“ gerecht werden will, darf zu aktuellen Kriegen nicht schweigen. Wir schauen an diesem Tag auch mit großer Sorge und Fassungslosigkeit auf den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, der unzählige Opfer fordert und Menschen zur Flucht zwingt. Auch Überlebende der deutschen Konzentrationslager sowie des deutschen Vernichtungskrieges im Osten Europas sind erneut auf der Flucht oder fielen diesem Krieg zum Opfer wie der Buchenwaldüberlebende Boris Romantschenkow.

Wir stellen uns einer Instrumentalisierung des Tages der Befreiung und des Antifaschismus durch das Putin-Regime entgegen. Diese Vereinnahmung durch die russische Propaganda ist eine bittere geschichtliche Tragik, mit Blick auf die 27 Millionen Menschen verschiedenster Herkunft in der ehemaligen Sowjetunion, die der vernichtenden Lebensraumpolitik Hitlers zum Opfer fielen. Diesen und der Millionen weiteren Opfer des zweiten Weltkrieges gilt heute unser Gedenken. Wir werden in diesem Jahr still gedenken, erinnern und mahnen: für eine friedliche Welt ohne Faschismus, Nationalismus und Krieg.

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