„Schön, dass ihr mal wieder da seid!“

Dieser Satz ist uns in den letzten Wochen häufiger begegnet. Vor allem zeigt diese Reaktion, dass es uns gelingen kann, unsere eigene Blase zu verlassen. So kommen wir mit Menschen ins Gespräch, die wir über Plakate, Infostände und Social Media nicht (mehr) erreichen. Mit der Kampagne „Wo drückt der Schuh?“, die die aufsuchende Kommunikation in den Mittelpunkt stellt, haben wir thüringenweit an über 5.000 Türen geklingelt. Der Aktionstag am 30.09. hat verschiedene Formen aufsuchender Kommunikation miteinander verbunden.
Auf dem Erfurter Anger wurden Passant:innen aktiv von unseren Politiker:innen aus Partei, Regierung und Fraktion „Auf einen Kaffee mit der LINKEN“ eingeladen. Die Botschaft: Politik von Mensch zu Mensch erfahrbar machen, zuhören und sich den Anliegen der Bürger:innen ernsthaft annehmen. Ein Konzept, welches funktioniert und gern nachgemacht werden kann. Katja Maurer (MdL), eine der Teilnehmenden, meinte dazu: „Das war heute ‘ne coole Aktion am Anger! Coole Konzeption. Einfach und krass effektiv! Hat super geklappt.“  

Neben dieser zentralen Aktion sind dezentral thüringenweit Teams an den Haustüren unterwegs gewesen. Wir haben Sebastian Vogt aus Gotha gefragt, was ihn dazu bewegt auf diese Methode zu setzen. „Wenn man sich nur hinter einem Tisch versteckt, kommt man kaum mit den Menschen ins Gespräch. Aber wenn man auf die Leute zugeht, ist die Chance viel größer. Deshalb müssen wir raus auf die Straßen, raus aus unserer eigenen Blase, und mit den Menschen ins Gespräch kommen. Nur so haben wir eine Chance, sie von unseren Ideen zu überzeugen.“ Zu der häufig aufkommenden Annahme, Haustürgesprächen dringen sehr in den privaten Bereich ein, entgegnet er mit seinen gesammelten Erfahrungen: „Meiner Erfahrung nach können die Menschen sehr gut damit umgehen. Wer nicht mit einem reden will, sagt das meist direkt. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass die Tür einfach geschlossen wird. Dafür ist es umso schöner, wenn man tatsächlich mit jemandem ins Gespräch kommt. Dabei merkt man erst, wie viele Menschen nicht mehr so einfach vor die Tür kommen, um uns an Infoständen oder bei Veranstaltungen zu treffen. Diese Menschen sind besonders dankbar, dass es ein solches Angebot gibt.“


Ähnliches weiß auch Markus Zieger aus Erfurt zu berichten: „Mit einem mulmigen Bauchgefühl und der Frage, ob man überhaupt aufmachen würde, stand ich nun mit meinem Partner vor dem ersten Haus und klingelte an der Klingelanlage einmal von oben nach unten durch.
Der erste Hauseingang stellte sich als großer Flopp heraus. Keiner reagierte, keiner ließ uns rein. Doch im Hauseingang nebenan waren wir Willkommen. An der ersten Tür stammelte ich noch „Ähm Markus… von der Partei die Linke… Wo drückt der Schuh, ähm im Viertel?“ Mit erstaunten Augen und der Gegenfrage „was ich ihnen verkaufen möchte?“ wurde mir beinahe die Tür vor der Nase zugeschlagen. Nach einer kurzen Erklärung, dass wir die Partei der Kümmerer sind und wir die Probleme der Menschen ernst nehmen, kam ein Lächeln über das Gesicht. Uns wurde berichtet, dass im Haus aufgrund kommunaler Bezuschussung zwar eine Mietpreisbremse herrscht, aber der Straßenverkehr vor der Haustür unerträglich sei. Mit dieser Information bedankten wir uns und gingen an die nächste Haustür. Mit jedem Klingeln und mit jedem Gespräch stieg die Selbstsicherheit und es kam neben Neugierde auch Freude auf. „Hallo, mein Name ist Markus von der Partei die Linke, wir möchten von ihnen wissen, was ihnen im Viertel nicht gefällt? Wo drückt ihnen der Schuh?“  Dabei wurden wir unteranderem von unserer MdB Susanne Hennig-Wellsow unterstützt. Ihre Anwesenheit war an manch einer Wohnung ein wirklicher Türöffner. „Toll, dass ihr das macht“ wurde an 500 Türen nicht nur einmal gesagt.“ 

Aller Anfang mag nicht ganz einfach sein. Und nicht jede:r ist der Typ dazu. Doch in Zeiten des anstehenden Superwahljahres 2024, bei dem kommunalpolitisch, wie auf Landesebene die Weichen für Thüringen gestellt werden, sollten wir offen für neue Methoden der Bürger:innen- und Wähler:innennähe sein. Wir sollten nichts unversucht lassen, für die Menschen als Thüringer LINKE auch in ihrem Alltag einen Mehrwert zu entfalten. Wir ermutigen alle unsere Mitglieder dazu, ein Teil der Haustüraktionen zu werden. Kontaktiert uns einfach, wir organisieren dann für euren Kreisverband entsprechende Schulungsangebote oder schauen wo wir euch noch unterstützen können.

Meldet euch bei: Nicole Grießbach, Tel: 0173 39 63 192, ngriessbach@die-linke-thueringen.de