Übergriff auf Linke-Direktkandidat und Wahlkämpfer in Greiz nach Höcke-Kundgebung
Am gestrigen Abend (28.07.2024) ist es in Greiz durch Teilnehmer einer AfD-Kundgebung mit deren Spitzenkandidat Björn Höcke zu einem Übergriff auf mehrere Wahlkämpfer der Partei Die Linke gekommen, darunter auf den Greizer Direktkandidaten Leon Walter und den Greizer Stadtratsvorsitzenden Holger Steiniger. Etwa 15 Personen beschimpften und bedrängten die aktiven Mitglieder der Linken am lokalen Parteibüro, wollten in den Hinterhof des Büros stürmen und blockierten den Eingang zum Büro. Die Linke-Mitglieder waren auf dem Rückweg von einem Demokratiefest in Greiz und unter anderem durch ein Lastenfahrrad der Linkspartei erkennbar. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Nach dem Einschreiten der Polizei ließen die Angreifer von weiteren Drohungen ab. Dazu sagt der Vorsitzende der Partei Die Linke Thüringen Christian Schaft:
„Hier zeigt sich erneut, wohin die verbalen Angriffe der AfD auf Demokrat:innen führen. Wer auf der Bühne mit Reden zündelt, macht das in dem Wissen, dass den Worten irgendwann auch Taten folgen. Das verwundert auch nicht mit Blick darauf, dass in einer Umfrage vor kurzem 23 Prozent der AfD-Anhänger*innen politischer Gewalt als probatem Mittel der Auseinandersetzung zustimmten. Konkret bedeuten diese Zahlen: Gewaltbereitschaft, eingeschlagene Scheiben, abgerissene Plakate, Hakenkreuze an Büros, Beleidigungen und nun auch noch reale Drohungen am Rande einer AfD-Kundgebung gegen Mitglieder meiner Partei. Das sind immer wieder erschreckende Zeichen und Taten. Dagegen braucht es den Protest und Widerstand der Anständigen, aber auch der Zuständigen. Wenn die Bedrohung und der Angriff von der Polizei vor Ort wirklich als Auseinandersetzung rivalisierender Jugendgruppen gedeutet wurde und nicht als extrem rechter Angriff auf Vertreter einer demokratischen Partei, dann läuft offenbar etwas gewaltig schief. Ich erwarte, dass die Tat gestern in Greiz verfolgt und nicht unter den Teppich gekehrt wird.“