Leben schützen: Geiseln freilassen und Waffen ruhen lassen!
Zum Jahrestag des Angriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 erklären die Landesvorsitzenden der Linken Thüringen, Katja Maurer und Ralf Plötner:
„Wir verurteilen den Terrorangriff der Hamas auf Israel aufs Schärfste. Die grausame Ermordung von über 1.200 Menschen und die Entführung hunderter Geiseln waren ein barbarischer Akt gegen die israelische Bevölkerung, gegen Jüdinnen und Juden – und gegen die Menschlichkeit insgesamt. Unser Mitgefühl gilt den Opfern, ihren Angehörigen, den immer noch entführten Geiseln und allen, die seitdem unter den Folgen dieses antisemitischen Terrors leiden.“
Die Folgen des 7. Oktober sind auch in Deutschland deutlich spürbar. Seitdem ist die Zahl antisemitischer Vorfälle dramatisch gestiegen. Laut heute veröffentlichten Zahlen vom Bundesverband RIAS wurden seit Oktober 2023 bundesweit deutlich mehr Versammlungen mit antisemitischen Inhalten dokumentiert, teils bis zu fünf pro Tag. In fast 90 Prozent der Fälle handelte es sich um israelbezogenen Antisemitismus, häufig verbunden mit weiteren Formen von Judenfeindlichkeit.
„Erschütternd ist, dass Aufrufe zur Vernichtung Israels, die Verherrlichung terroristischer Gewalt oder die Relativierung der Schoa auf Demonstrationen in Deutschland wieder zur bedrückenden Normalität geworden sind. Antisemitismus, in welcher Form auch immer, darf niemals hingenommen oder relativiert werden“, so Maurer und Plötner.
Die Linke Thüringen stellt klar: Kritik an der Politik der israelischen Regierung ist legitim – sie darf jedoch niemals in Hass auf Jüdinnen und Juden umschlagen. Wer antisemitische Narrative bedient oder verharmlost, stellt sich außerhalb des antifaschistischen Grundkonsenses.
„Der Konflikt im Nahen Osten ist komplex. Wir sehen das Leid der Menschen in Gaza und fordern deshalb eine sofortige und dauerhafte Waffenruhe, um weiteres Leid unter der Zivilbevölkerung zu verhindern, humanitäre Hilfe zu ermöglichen und Wege zu einer friedlichen Lösung zu eröffnen. Zugleich fordern wir die sofortige und bedingungslose Freilassung aller von der Hamas und ihren Verbündeten entführten Geiseln“, so die Landesvorsitzenden. Doch bei aller berechtigten Kritik gilt: Das Existenzrecht Israels darf niemals relativiert oder infrage gestellt werden.
„Der jüngste Angriff auf einen jungen Mann in einer Erfurter Straßenbahn mahnt uns, klar und unmissverständlich dafür einzutreten, dass Menschen jüdischen Glaubens, in Thüringen, in Israel und überall, frei von Angst vor Gewalt oder Diskriminierung leben können müssen“, so Maurer und Plötner abschließend.

